Stepbet – Erfahrungsbericht

Ich hatte ja nebenbei erwähnt, daß ich an einer Bewegungswette teilgenommen hatte, habe aber gar nicht berichtet, wie das ausging: ich habe gewonnen 🙂


Letztes Jahr war ich durch andere Blogger auf Dietbet aufmerksam geworden und hatte dort auch einige Runden gespielt. Eine gewann ich, den Rest verlor ich. Bei Dietbet geht es darum, in einem bestimmten Zeitraum eine gewisse Prozentzahl des Gewichts abzunehmen, was natürlich individuell berechnet wird. Man zahlt Echtgeld ein, und schafft man die Abnahme, gewinnt man seinen Anteil am Pot, minus eine kleine Gebühr für den Dienst. Bei Dietbet beweist man seinen Fortschritt mit wöchentlichen Fotos von sich und der Waage. Mit einem individuellen Codeword wird sichergestellt, daß man auch tatsächlich selbst auf der Waage steht, und zu viel abnehmen darf man auch nicht, da die Firma keine ungesunden Methoden unterstützen möchte.

Ich fand die Idee eigentlich recht motivierend. Dazu gibt es eine Community, die einen unterstützt. Dennoch ist es mir nach der ersten Wette schwer gefallen, dranzubleiben. Ich hatte aber noch ein paar Restpunkte auf dem virtuellen Konto, die ich mir hätte auszahlen lassen können… oder in ein neues Spiel investieren. Nach Dietbet war mir jetzt nicht mehr… aber Stepbet von der gleichen Firma hatte mich schon letztes Jahr immer wieder mal gereizt. Ich gestehe, mein Fitneßarmband auch danach ausgesucht zu haben, ob es kompatibel mit Stepbet ist.

Und so habe ich dann eine achtwöchige Laufwette abgeschlossen und $40 als Wetteinsatz gezahlt (wovon ich die Hälfte noch als Guthaben hatte, war also nicht so teuer). Meine Laufdistanz wurde anhand meiner bisherigen Schritte berechnet, und so ergab sich für mich: vier Tage die Woche 7300 Schritte, zwei Powertage mit 9300 Schritten und ein Ruhetag pro Woche. Das war schon etwas mehr als ich normalerweise gehe – an Arbeitstagen, plus ein bißchen Spazierengehen, komme ich so ungefähr auf 5000 Schritte. Können auch mal weniger sein – ja, tatsächlich, ich sitze sehr viel. Laufen ist anstrengend wegen des Lipödems und meines Körpergewichts.

Nun war ich also sieben Wochen (die erste ist eine Einführungswoche ohne Wertung) dazu „gezwungen“, mich mehr zu bewegen. Das war anfangs ganz schön hart, einfach weil ich auch nicht besonders schnell unterwegs bin. So gehen für eine Runde mit 4000 Schritten schon gut 50 Minuten drauf – und das ist dann erst die Hälfte! Also war ich täglich zwei Stunden mit Laufen beschäftigt. Und dann wurde es sehr warm. Ich bin teilweise mitten in der Nacht gelaufen – manchmal kurz vor Mitternacht noch die Schritte vom aktuellen Tag vollmachen und dann gleich über die 0:00 Uhr, eine halbe Stunde Schritte auf den neuen Tag sammeln. In der Community las ich von Leuten, die im klimatisierten Fitneßstudio einfach eine Weile auf dem Laufband spazierengingen, aber das fiel bei mir ja flach. Und die Amis haben oftmals auch klimatisierte Wohnungen, wo sie einige Runden im Wohnzimmer drehen konnten – hab ich auch nicht. Bei mir fand alles draußen statt.

Nach ungefähr zwei Wochen begann das „meh, ich muß noch, sonst verlier ich die Wette“ zu einem „hm, na, mach ich mal noch ne Runde“ zu werden. In der dritten Woche dachte ich einige Male „ach, scheiß doch auf den Wetteinsatz, ich mag nicht!“ Glücklicherweise hatte ich einen guten Freund, der mich über diese initialen „ich mag nicht!“-Momente hinaustrieb, und ab Woche vier wurde mein Denken immer mehr zu „Na, jetzt habe ich schon so lange durchgehalten, jetzt mach ich den Rest auch noch voll!“

Und so habe ich es tatsächlich geschafft, bis zum Ende der Wette meine Schritte vollzukriegen. Wobei ich zweimal den Tracker einem Freund mit zur Arbeit gegeben habe – das war direkt nach der Arm-OP, es war fürchterlich warm und ich war erschlagen. Technisch gesehen ist das gemogelt, aber das hat der Veranstalter wohl nicht gemerkt 😉 Den Rest hab ich treu und brav alles selbst erlaufen – und darauf bin ich durchaus stolz.

Gewonnen habe ich dann $47,39, also sieben Dollar Gewinn gemacht. Bei Stepbet ist die Rendite nicht so besonders hoch, weil die dahinterstehende Firma schon 25 % vom Pot kassiert. Was dann übrigbleibt, wird durch alle Teilnehmer geteilt. Bei Dietbet ist der Prozentsatz nicht so hoch. Dafür gibt es bei Stepbet eine Mitgliedschaft (natürlich kostenpflichtig), durch die man an mehreren Spielen gleichzeitig teilnehmen kann, und außerdem nimmt die Firma dann keinen Anteil.

Mich hat diese Wette motiviert. Es war schön, jeden Abend die kleine Grafik und den Fortschritt zu sehen. Wie ein Häkchen auf einer ToDo-Liste oder ein Motivationsstempel unter einem guten Aufsatz 😉 Nach der nächsten OP, wenn ich dann wieder laufen kann, werde ich vermutlich meinen Gewinn für eine weitere Runde einsetzen. Vielleicht sogar für eine Mitgliedschaft, damit der Gewinn höher ausfällt. Dann ist es sicherlich auch nicht mehr warm. Vielleicht fluche ich dann über schlechtes Wetter 😉 Aber tägliche Bewegung bekomme ich.

Dieser Beitrag wurde unter Sport / Sports abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Leave a reply

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..